ausführliche Bandhistorie

Bereits in den 1980er Jahren gaben Herman d' German und Doc Pommes zusammen mit einigen anderen Leuten einem Musikprojekt den Namen "Smoking Subskins". Die Anfänge ihrer gemeinsamen Zeit als Musiker reichen also bis in die frühe Teenagerzeit zurück. Proben waren zu dieser Zeit eher Freßgelage und Parties, wobei man zwischendurch eben mal ein bißchen Krach gemacht hat. Geprobt wurde entweder bei Herman im Keller oder im evangelischen Gemeindezentrum. Letzteres hatte den Vorteil, daß es dort Mikros gab und man die Hausanlage als Verstärker benutzen konnte. Welche Band hat schon einen 200 Quadratmeter großen Proberaum mit Lautsprechern an den Decken? Als Gegenleistung für die Nutzung des Gemeindezentrums stellten sich die Subskins natürlich gerne zur Verfügung, als man für eine kirchliche Veranstaltung eine Band suchte. Am Vorurteil, daß ältere Menschen noch Disziplin besitzen, scheint ein Körnchen Wahrheit zu sein: Die Leute nahmen ihre Hörgeräte raus, aber niemand flüchtete. Mich wundert das heute noch, denn unsere Interpretation von "Nehme ich Flügel der Morgenröte" war wohl doch etwas unpassend. Jedenfalls hatten die Vorläufer der Subskins nun ihren ersten Auftritt hinter sich gebracht.

Erwähnenswert aus dieser Zeit ist der Song "Alfred", an dem tatsächlich monatelang von allen gebastelt wurde. Er ist uns offensichtlich ja extrem gut gelungen, denn wir müssen ihn ja immer wieder spielen und deshalb hat er es auch trotz einiger Bedenken, daß er wohl langsam doch etwas zu primitiv für uns sei, bis zur Veröffentlichung auf unsere erste CD gebracht. Allmählich kristallisierte sich jedoch eine Arbeitsteilung heraus, die sich lange bewährt hat: Doc Pommes schrieb die Texte, denn er hatte ja genug Probleme, die er irgendwie verarbeiten mußte und Herman schrieb die Musik. So entstand beispielsweise das schöne Liebeslied "Ich häng mich jetzt auf", das ebenfalls schon Kultcharakter bekommen hat, so daß wir ernsthaft überlgen, ob wir auch diesen eigentlich schon "verstaubten" Song nicht auf einer weiteren CD auf die Menschheit loslassen sollen. Im Trend sind solche Geschichten ja ohnehin im Moment. Die Subskins sind ihrer Zeit wohl ganz einfach um Jahre voraus gewesen!

Die eigentliche Band "Smoking Subskins" wurde jedoch erst aus der Taufe gehoben, als Sepp Burkard als permanenter Schlagzeuger zu Doc Pommes und Herman d' German stieß, womit der notwendige Kern einer Band gegeben war. Den Namen aus alten Zeiten behielt man zunächst aus Gewohnheit bei und identifizierte sich schnell wieder damit. Mit dem ersten "echten" Auftritt beim Speyerer Rockpreis am 28.3.1992 begann bereits die nicht enden wollende Phase des Experimentierens. Hier stand neben der Kernbesetzung als zweiter Bassist Patrik Laurent mit auf der Bühne. Von 1992 bis 1995 kamen und gingen entsprechend einige Bassisten, Solo-Gitarristen, Violinen- und Mundharmonikaspieler. Kaum eine andere Band dürfte von den Kritikern so vielen sich widersprechenden Musikrichtungen zugeordnet worden sein...

Kurz nach dem Speyerer Rockpreis wurde das erste Demo "Zu Spät" an nur einem Tag aufgenommen, damit man sich überhaupt für Gigs bewerben konnte. Für den Rockpreis hatte noch eine wirklich katastrophale Proberaumaufnahme als Bewerbung gedient. So kamen die Smoking Subskins also zu einigen Auftritten und erweiterten ihr Repertoire, das beim Rockpreis nur 4 Songs umfaßte, mit der Zeit, um mehr als nur eine Vorgruppe sein zu können. Doc Pommes innere Zerrissenheit, politische Auseinandersetzung mit dem real existierenden Kapitalismus und gelegentlich auftretende düstere Zukunftsvisionen boten schier unendlichen Stoff für Texte, und in der Regel war es Herman d' German, der die passende Musik dafür komponierte.

Entsprechend war man 1994 gezwungen, ein neues Demo aufzunehmen, das den Titel "Stopp den Wahn!" bekam. Hier war primär die Auseinandersetzung mit einer bürokratischen, einengenden und visionslosen Welt das Thema. Diesmal ließ sich die Band immerhin schon eine Woche für die Aufnahmen Zeit. Durch dieses Demo vermehrten sich die Auftrittsmöglichkeiten erheblich und die Smoking Subskins kamen nun ziemlich in der - deutschsprachigen - Welt herum. Dadurch, daß die Band nun zum Großteil in alternativen Jugendzentren spielte, konnte man den Eindruck gewinnen, daß sie sich nun endlich für eine Musikrichtung, nämlich Punk, entschieden hatte. Doch das traf längst nicht auf das komplette Repertoire zu, was schon allein durch Sepp Burkard verhindert wurde.

Mitte 1995 begann also eine Zeit zwischen Untergang und ernormer Kreativität. Einerseits war Doc Pommes zu keinen Auftritten mehr gewillt, andererseits gab es in dieser notgedrungenen Pause, die nach außen hin wohl wie das Ende ausgesehen hat, entsprechend mehr Zeit, neues Songmaterial zu gestalten. So wurde Herman d' German plötzlich auch zum Textdichter und schrieb z.B. den Song "Schlagerkönig". Auch "Genital", sowie "Sehnsucht" stammen aus seiner Feder, wobei hier Sepp Burkard die Melodie geschrieben hat. Doc Pommes schrieb ebenfalls weiterhin Texte, allerdings nicht mehr ganz so viele wie zu seinen Hochzeiten. Zuletzt setzten sich Doc Pommes und Herman zusammen, um Knüller wie "Domina" zu kreieren. Irgendwann war Herman d' German nicht mehr von der fixen Idee loszubekommen, daß dieses Material auf eine CD gehöre - koste es was es wolle! Als die Finanzierung stand, Lothar Antoni von "Trance" als Produzent gewonnen werden konnte, und nachdem Herman d' German nach eigenen Angaben dem Teufel seine Seele verkauft hatte, stand der Geschichte auch tatsächlich nichts mehr im Wege.

	Das Resultat war die CD "Krank wie die Welt", die im November / Dezember 1996 aufgenommen wurde, und schließlich Anfang 1997 erschien. Damit einher ging die Rückkehr auf die Bühne mit einer zeitweise "Bigband" zu nennenden Combo.
	Die Idee, mit einer Band von der Größe einer Fußballmannschaft durch die Gegend zu ziehen, ließ sich aber schon deshalb nicht über einen längeren Zeitraum durchhalten, weil die Bühnen in den Musikclubs dafür zu klein waren. Geblieben sind Hulde und Klaus E. Wieder fürte es die Smoking Subskins hinaus in die Welt und allmählich konnte man sich auch mit "größeren" Namen, wie L.A.R.S. oder Zeltinger zusammen zeigen.

1999 ist es mit den Smoking Subskins aus - in der Besetzung, wie man sie kennt. Schon Ende 1998 schied Sepp als festes Bandmitglied aus, weil er nach Augsburg zog, um dort zu studieren. Allerdings war er immer bereit, für Thom, seinen Nachfolger, einzuspringen, wenn dieser nicht einsatzfähig war. Zu allem Überfluß ist nun Thom noch ein wenig weiter weggezogen als Sepp. Allerdings will auch er die Smoking Subskins nicht hängen lassen, und hat zugesagt im Notfall zur Stelle zu sein. Als ob dies alles noch nicht ausreichen würde verließ nun auch Hulde die Pfalz.